DER ZINNSOLDAT
UND DIE PAIERTÄNZERIN
von Roland Schimmelpfennig
frei nach dem Märchen DER STANDHAFTE ZINNSOLDAT
von Hans Christian Andersen
Premiere 23.02. 2024
am Landestheater Linz
Spiel:
Tänzerin: Gemma Vanuzzi
Soldat: Wenzel Brücher
Inszenierung: Lukas T. Goldbach
Bühne und Kostüme: Nanako Oizumi
Dramaturgie: Christine Härter
Sound installation: Lukas T. Goldbach
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Beinahe wären die Papiertänzerin und der einbeinige Zinnsoldat verbrannt worden. Ganz mitgenommen sehen sie aus. Dabei hätte es auf dem Fensterbrett zu zweit sehr schön werden können. Doch sie haben sich aus den Augen verloren, als sie aus dem Fenster gefallen sind: Der Zinnsoldat stürzte nach unten auf den Gehsteig. Die Papiertänzerin wurde durch einen Windstoß in die Lüfte getragen. Für beide beginnt eine rastlose, aufregende Reise durch Wolken und Kanäle, durch Mägen und Schnäbel. Doch wo werden sie schlussendlich ankommen? Und wie werden sie wieder zueinander finden?
Die Neuerzählung von Hans Christian Andersens Kunstmärchen berichtet von zwei plötzlich heimatlos gewordenen Spielzeugfiguren in einer unfreundlichen, gefährlichen Welt. Doch auch in dieser ist Platz für Wunder und Zauber und Rettung in Situationen, die man für ausweglos hielt.
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Pressestimmen:
„Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin“ in der Inszenierung von Lukas T. Goldbach nimmt Kinder und ihre Ängste erfreulich ernst. Die Figuren kämpfen nicht bloß mit Problemchen, sondern sind existenziellen Bedrohungen ausgesetzt. Erfahren Hohn und Spott, treffen auf Ignoranz und Bösartigkeit. Und auch diese unangenehme Wahrheit: Kinder sind nicht nur lieb, sondern gelegentlich fiese kleine Sadisten.
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Gemma Vannuzzi und Wenzel Brücher als Tänzerin und Soldat meistern bravourös den Grat zwischen erzählendem und darstellendem Theater. Schaffen so Distanz und verwickeln zugleich die Zuschauer tief ins dramatische Geschehen.
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„Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin“ verhandelt raffiniert „erwachsene“ Themen für Kinder. Fremdheit und Zuhause sein, das Alleinsein oder die Verbundenheit mit einem anderen Wesen („Und dann denk ich an dich“). Vannuzzi und Brücher sind tolle, variable, berührende Führer durch diese realistischen und Seelenlandschaften. Man freut sich mit ihnen zum heiteren Schluss: Denen geht´s endlich gut! Nach 65 Minuten langer, langer Applaus.
(Christian Pichler, Österreichisches Volksblatt)
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Insgesamt ein fantasievolles Kleinod im Angebot (...).
(Kronen Zeitung)
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Regisseur Lukas T. Goldbach und Ausstatten Nanako Oizumi nehmen die Besucher (...) mit einfachsten Mitteln mit auf die spannende Reise. Mit Loop-Station und Mikro kreieren Wenzel Brücher und Gemma Vanuzzi ganze Welten, von der Regenwolke bis zum unterirdischen Kanal. Papierknäuel werden wahlweise zur Wolke oder zum Nest, eine Plane verwandelt sich in einen Drachen oder ein Schiff. Dort "versingt" sich der Soldat mit Madonnas "Like a Prayer" die Angst. (...) Brücher und Vannuzzi zeigen eindrucksvoll, was Spielfreude heißt. Sie stürzen sich von einer Szene in die nächste und schlüpfen dabei in nicht weniger als elf Rollen. Hut ab!
(OÖ Nachrichten)
Bilder: Philip Brunnader